Start digitales Berichtsheft

Neben der Nachhaltigkeit gehört auch die digitalisierte Arbeitswelt seit 2021 neu zu den Standardberufsbildpositionen für die Ausbildung. Azubis sollen dadurch den Umgang mit digitalen Medien und Daten im Laufe ihrer Ausbildung vermittelt bekommen. Dass dazu auch bei Jugendlichen, die mit Smartphones aufgewachsen sind, noch Bedarf besteht, kann Selina Sulzbacher bestätigen. Sie betreut die Auszubildenden der Firmengruppe Schneider Bau in Heilbronn und Öhringen sowie Konrad Bau in Lauda-Königshofen. „Beim Home Schooling in der Corona-Zeit haben wir gemerkt, dass die Azubis zwar am eigenen Smartphone top sind. Aber wenn es um Videokonferenzen geht, fehlt vielen die Erfahrung“, erklärt sie. Deshalb stattet das Unternehmen seine rund 30 Auszubildenden ab diesem Jahr mit Tablet-PCs aus. Damit soll die digitale Kompetenz der Azubis auch im beruflichen Umfeld gefördert und selbstverständlicher werden.

Über das Tablet soll künftig auch das Berichtsheft geführt werden. Dazu nutzt der Betrieb die App Azubiheft.de. Den Einsatz hat Selina Sulzbacher bereits ein halbes Jahr mit einigen Azubis getestet. „Das kam gut an. Die App ist leicht verständlich, die Kosten überschaubar“, findet sie. Dass kein Papier mehr benötigt wird, ist ein weiterer Pluspunkt in Sachen Nachhaltigkeit und Kostenersparnis. Den größten Vorteil sieht die Ausbildungsleiterin allerdings in der zeitlichen Ersparnis für die Ausbilder. „Sie bleiben bei der App immer auf dem aktuellen Stand und müssen nicht mehr einzelnen Papiernachweisen hinterherrennen.“ Die App zeige frühzeitig an, wenn Nachweise fehlen. Verlorene Blätter, vergessene Stifte oder fehlendes Papier zieht dann nicht mehr als Ausrede. „Außerdem kann man über die App auch Blockpläne der Berufsschule oder den Notenspiegel im Blick behalten“, zählt Selina Sulzbacher weiter Vorteile auf. Sie ist überzeugt, dass sich die Investition lohnt – auch weil die Tablets von einer Generation Azubis an die nächste weitergereicht werden sollen.